Viele Menschen, darunter viele Prominente, gossen sich eiskaltes Wasser kübelweise über den Kopf, nominierten Freundinnen und Freunde, Angehörigen oder andere Prominente und spendeten.
Auch der Verein konnte von der großen Aufmerksamkeit profitieren.
Der Verein erhielt viele Spenden, nicht nur von Privatpersonen, sondern auch von Firmen z.B. Fitnessbetriebe, Auszubildenden und Schulklassen.
Die besondere Aufmerksamkeit des Themas ALS in der Öffentlichkeit, bewirkte auch eine große Beteiligung am letzten Gesprächskreis.
Neue Spendenflyer bei Mitgliederversammlung vorgestellt
Förderung für Kinderbroschüre
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Kunst aus dem Kopf
Westfälischen Nachrichten - Panorama Reportage vom 22.6.2013
Malen mit der Kraft der Gedanken: Der Künstler Adi Hösle macht es mit seinem "Brain Painting möglich.
Christine Fischer begreift bemerkenswert schnell. "Ich zeige Ihnen jetzt gleich Gesichter, die in Millisekunden auf dem Bildschirm aufflackern", hat Adi Höskle ihr gerade erklärt. Und dann noch, dass sich ihre Augen so entspannt wie möglich auf die grafische Figur konzentrieren sollen, mit der sie gleich ihr Kunstwerk beginnen möchte. " Bereit?", fragt der Künstler. Fertig, mit den Gedanken ein Bild zu malen?
Eine Antwort ist nicht nötig. Die junge Fraufixiert mit ihren Augen bereits das Symbol mit dem Kreis darauf, den sie gleich malen will. Porträts flackern auf, beunruhigend schnell, in Linien, diagnoal, vertikal, immer im Wechsel, wie getrieben von einer Peitsche. Die Software, mit der Christine Fischer verbunden ist, misst jede ihrer Gehirnströmungen. Und dann passiert es: Exakt in dem Moment, in dem die Porträts nicht mehr die Sicht auf den Kreis versperren, sendet das Gehirn einen neuen, anderen Impuls an die Software. Sekunden später entsteht auf der Leinwand das, was Christine Fischer malen will - ein Kreis, ein wenig ausgefranst, wie beschattet von einem rosigen Tuch. Der Mann, der schon eine ganze Weile mit vorgestrecktem Oberkörper hinter ihr sitzt, fühlt sich zu großen, erhabenen Worten herausgefordert:" Das ist wie die Beherrschung der Welt mit der Macht der Gedanken."
Nun, so weit ist es noch nicht. Eine Revolution, eine kleine jedenfalls, erleben die Zuschauer dennoch, die sich so wie Christine Fischer im Ascherberger Bürgerforum ein Projekt erklären lassen, das mit der Kraft des Gehirns und mit einer intelligenten Softare Bilder auf Leinwänden entstehen lässt. "Brain Painting" nennt der süddeutsche Künstler Adi Hösle es. Malen mit Gedanken. Und weil all das ebenso neu wie faszinierend ist, bedient sich auch der Künstler in der Schublade großer erhabener Worte und spricht vom " ersten Maleratelier des 3. Jahrtausends" und will nicht ausschließen, dass sich die Kunst vielleicht einmal im ganz großen Stil in diese Richtung bewewgt, Wer weiß?
Wenn das so sein sollte, wäre Jörg Immendorff daran nicht ganz unschuldig. Adi Hösle verbrachte viel Zeit mit dem Düsseldorfer in einer Phase, in der dessen Nervenkrankheit ihn immer bewegungsunfähiger machte. Hösle mass bei einer dieser Begegnungen die Hirnströme des Künstlerkollegen. Er zeichnete sie als Kurven und schuf daraus eine Skulptur.
Kommunikationsversuche zwischen dem menschlichen Gehirn und einer Maschine sind nicht Hösles Erfindung. Er jedoch entwickelte daraus gemeinsam mit Software-Experten ein Programm, das ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet. Denken und malen. Kunst aus dem Kopf. Hösle spricht gern über sein "Brain Painting", zeigt in Ausstellungen, wozu das Gehirn fähig ist, wenn es über das das nötige Training mit der digitalen Malerpalette verfügt. Er kennt diesen Ausdruck auf den Gesichtern seiner Zuhörer, wenn er zu reden beginnt. Sieht zunächst Skepsis, wenn er erklärt, wie sein Atelier funktioniert. "Die Software misst permanent die Hirnaktivität." Sie reagiert blitzschnell, wenn der unerwartete Moment eintritt und die aufblitzenden Porträts nicht mehr erscheinen. Die Farbe oder das Symbol, auf dem die Augen gerade ruhen, wird dann auf der Leinwand dargestellt. Hösle gelingen mittlerweile kunstvolle Bilder. Verschmelzende Kreise. Quadrate, die zu Treppen werden. Die Möglichkeiten sind allerdings begrenzt und beschränken sich auf grafische Symbole und einige wenige Farben. "Könnten Sie nicht auch Ansichten malen ?" Die Ascheberger Zuhörerin, die dies gerade sagt, will offenbar mehr. "Vielleicht so etwas wie Ascheberg von oben." Hösle lacht und kommentiert die Idee dann trocken:" Wenn ich das könnte, hätte ich längst den Nobelpreis."
Christine Fischer reicht das was das Programm kann. Die Kapazitäten das menschlichen Bewusstseins interessierensie seit jeher. Dass sie, um ihm näher zu kommen, erst einmal mit einem Helm und Kabeln präpariert werden musss, stört si nicht. Hösle verbindet den Helm mit seinem Rechner und lässt dann aus einer Tube ein dickflüssiges Gel auf einige Stellen des Helmes tropfen. "Ein Leitgel", wie er erklärt. Unverzichtbar, weil Gehirnaktivitäten nur im Mikrovolt-Bereich messbar sind und die Informationen durch den Schädel hindurch gelesen werden müssen. Christine Fischer "brainpaintet" an diesem Tag nicht viel. Nur einen Kreis, der die Leinwand füllt, und danach einen zweiten, den sie oben platziert. Die Schönheit des Werkes inter
Hösle erweitert von Woche zu Woche den Kreis der Menschen, die sein "Brain Painting" testen und sich dabei im besten Fall so fühlen wie er, wenn er sich vor seinen Bildschirm setzt und nichts anderes tut, als mit den Augen auf Symbole zu sehen, die er braucht, um digital zu malen. " Das ist wie eine Meditation. So, als würde ich meinen Kopf mit einer Spülung reinigen." Der Künstler hat erlebt, wie Menschen auf das Programm regieren, die ihrer Krankheit wegen kaum mehr Möglichkeiten haben, sich in Worten oder Gesten auszudrücken. Wochenlang hat er mit Menschen zusammengearbeitet, die an der Nervenkrankheit ALS erkrankt sind. Eine der Patientinnen faszieniert das Potenzial von "Brain Painting" so sehr, dass sie vorschlug, an einer von Hösles Ausstellungen teilzunehmen. Wochenlang rollten die Pfleger ihr Bett Tag für Tag in einen Raum des Museums. Sie lag dort alos " Brain Painterin" wie der Beweis, dass Kommunikation immer möglich ist, wenn die Hilfsmittel stimmen.
Vortrag in der Hospizgruppe Selm-Olfen
ALS Gesprächskreis
Diagnose ALS - was nun? informiert im Ascheberger Bürgerforum
Ein Tag der vergessenen Krankheit
ALS - das Schicksal von Matthias Weber hat viele Menschen bewegt. Ein Thema für die breite Masse ist diese mysteriöse Nervenkrankheit aber nicht geworden. Das zeigte sich am Samstag beim ALS-Tag im Bürgerforum des Ascheberger Rathaus. Das Interesse war gering, dafür liefen alle Gespräche, die die Vorsitzende Claudia Weber führte, sehr intensiv: „Es waren Betroffene und Angehörige da, mit denen ich lange gesprochen habe.Ich habe kaum Pausen gehabt. Das war ein guter Anfang“, zog sie zufrieden Bilanz.
„Was ist, wenn ich in 20 Jahren krank werde, und sich nichts getan hat.“ Dieser Satz eines Sohnes, so Claudia Weber bei ihrer Begrüßung, habe sie und ihre Familie motiviert, den Stein, den ihr Mann kurz vor seinem Tod ins Rollen gebracht hatte, weiter zu bewegen: Die vergessene Krankheit in die Öffentlichkeit tragen und Betroffenen helfen. In einem Verein werden diese Ziele seit 2010 umgesetzt. „Wir haben ALS-Patienten beraten und sie mit Geld unterstützt. Die Homepage, die Matthias wollte, läuft gut“, berichtete Claudia Weber.
„Ich habe Hochachtung vor dem, was die Familie bewältigt und geleistet hat“, kennt die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Schulte-Loh das Schicksal schon aus der Zeit vor dem Tod von Matthias Weber. Mit Respekt habe sich verfolgt, mit welchem Willen und welcher Kraft der von der Krankheit gezeichnete Matthias Weber sich ihr entgegengestellt habe: „Er hat sich nie beklagt und aufgegeben.“ Er habe an Forschungsstudien teilgenommen, die Homepage für mehr Öffentlichkeit habe er selbst betreuen wollen. Sein Vermächtnis, ein Zeichen gegen die Hoffnungslosigkeit zu setzen, werde vom Verein als Vermächtnis begriffen und aus erfolgreich umgesetzt. Für die Betroffenen, die es auch in Ascheberg gebe, wünsche sie ganz besonders der Vorsitzenden Claudia Weber „Erfolg ganz im Sinne ihres Mannes“.
Die Besucher, unter ihnen der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling, erhielten Informationen zu Hilfsmitteln, die Patienten Teilhabe am Leben ermöglichen. Das Palliativnetz des Kreises Coesfeld war vor Ort. Das ALS-Netzwerk stellte sich vor. Und Adi Hösle machte den Menschen Mut, dass trotz ALS Dinge möglich sind, die eine ungeheure Lebensqualität bringen. Unter dem Motto „Pingo ergo sum“ (Ich mache, also bin ich“) hat er das Brain Painting entwickelt - die Bilder fallen aus dem Kopf. Und das geht auch bei ALS-Kranken, denn ihr Gehirn funktioniert bestens weiter. Nur die Nerven, die den Muskeln die Informationen für die passende Bewegung geben, degenerieren. Hösle hat mit einer Matrix eine Methode entwickelt. die Bilder dort abzuholen, wo sie entstehen: im Gehirn.
Vortrag beim der DRK Siegen Nord
Bericht von der Internetseite der DRK Siegen Nord:
Einen bewegenden Vortrag über eine seltene Krankheit erlebten die Aktiven der Rotkreuz-Bereitschaft Siegen-Nord. Über eine Krankheit, die mit keiner realistischen Hoffnung verbunden ist. Eine Krankheit, die zum Tode führt.
Die schreckliche Diagnose für die Betroffenen und deren Angehörigen lautet ALS, Amyotrophe Lateralsklerose. Eine Diagnose, mit der die Leidtragenden zunächst in der Regel nicht anzufangen wissen. Bis schließlich nach und nach die grausame Gewissheit sich breit macht, dass der ALS-Erkrankte nicht mehr über sehr viel Zeit verfügt; Zeit zu leben, Zeit sein verbleibendes Leben zu regeln und in Ordnung zu bringen. Eine mühsame und schwer zu ertragende Prozedur.
Claudia Weber, Vorsitzende des Vereins „Diagnose ALS was nun e.V.“ mit Sitz in Ascheberg, erläuterte am Dienstabend des DRK-Ortsvereins Siegen-Nord eindrucksvoll und emotional den Alltag der betroffenen Menschen und ihrer Familien. Bewegende Eindrücke, - hat sie doch durch ALS ihren Mann verloren. Sozusagen als Vermächtnis hat sie sich vorgenommen, immer mehr über diese schreckliche Krankheit zu erfahren und andere ALS-Patienten zu unterstützen.
Der Verein hat mittlerweile eine ausführliche Informationsmappe zusammengestellt und steht mit Rat und Tat, soweit möglich, den Patienten zur Seite. Inzwischen bestehen mehrere Kooperationen, um immer mehr Erkenntnisse und Ratschläge zusammenzutragen. Der Verein selbst ist auch im Internet unter www.diagnose-als.de oder www.diagnose-als-was-nun.de zu finden.
In einem Info-Text heißt es u.a. zu der engagierten Organisation: „Der Verein wurde zur Erinnerung an Matthias Weber gegründet. Er war an ALS erkrankt und an der Krankheit gestorben. ...
ALS ist eine der vielen chronischen und auch schlimmsten Krankheiten, die einen Manschen befallen kann. Es gibt bisher keine Möglichkeit die Krankheit zu heilen....
ALS bleibt für viele Menschen ein Fremdwort. Das zu ändern haben wir uns unter anderem zur Aufgabe gemacht.“
ALS: die Unfähigkeit der defekten Nervenzellen, gesunde Muskeln weiterhin zu versorgen und am Leben zu halten; eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems.
Unter dem Strich bedeutet dies eine zunehmende Einschränkung des täglichen Lebens. Der Verein will dazu beitragen, soweit wie möglich den Alltag erträglich zu machen, - für den ALS-Erkrankten wie für die Angehörigen.
Claudia Weber sagte vor den Rotkreuzlern: „Es ist schwer sich mit der zunehmenden Behinderung und den Tod zu beschäftigen.“
Um so bewundernswerter wie sie ihr Engagement betreibt und wie sie mit dem Schicksal in ihrer eigenen Familie umgeht. (-pl-)